Ihre Beobachtungen der Gesellschaft richten sich in diesem Stück gegen Frauendiskriminierung, Macht und Vorurteile. Die humorvolle Geschichte handelt von Tanja, einer Trompeterin, die durch ihr überzeugendes Vorspiel die Leitungsriege eines Sinfonieorchesters fast zu Fall bringt. Hat Frank der Generalmusikdirektor generell ein Problem mit Frauen, oder geht es um Macht? Jens als Orchesterleiter und vermeintlicher Frauenheld und der gutmütige Leon, Leiter der Bläsersektion können sich jedenfalls nicht gegen ihn durchsetzen. Tanja, unterstützt durch Assistentin Anna und die geläuterte Konzertpianistin Lena, erreicht schließlich ihr Ziel, ganz anders als erwartet. Da sind auch der inkompetente Arzt und ein karrieresüchtiger Dirigent „machtlos“.
Der reale Anlassfall für das Theaterstück
Die Posaunistin Abbie Conant – eingeladen als „Herr“ Conant – hat in den 1980ern beim Vorspielen hinter dem Vorhang gegen 32 männliche Kollegen die Stelle bei den Münchner Philharmonikern gewonnen. Sie brauchte gute Nerven: „Eine Gruppe von Kollegen machte es sich zur Aufgabe, mich in jeder möglichen Weise zu belästigen. Dieser Sexismus störte den Dirigenten, Sergiu Celibidache, nicht. Nachdem ich neun Monate im Orchester war, setzte mich Celibidache auf die zweite Posaune zurück mit der Erklärung: ,Du kennst das Problem, wir brauchen einen Mann für die Soloposaune’. Conant klagte wegen Diskriminierung, bis zur Urteilsfällung dauerte es elf Jahre. Nachdem
sie ihre Position wiedergewann, wurde sie in einer niedrigeren Gehaltsstufe als alle männlichen Solobläser-Kollegen eingestuft.
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