Wir wollen als offene und unabhängige Gemeinschaft unseren Beitrag zum Kulturleben in Peuerbach leisten, indem wir als Amateure zur Freude unseres Publikums und für uns selbst mit Lust und Liebe Theater machen. Dabei streben wir nach Qualität und ständiger Verbesserung.
Historie
Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wird, mit Unterbrechungen, in Peuerbach Theater
gespielt. Vor dem 1. Weltkrieg und besonders zwischen den beiden Weltkriegen gab es in vielen ländlichen Orten aktive
Theatergruppen. Gespielt wurde lustiges „Bauerntheater“: Stücke zum Schenkelklopfen, mangels anderer Unterhaltung,
es gab kein Kino und kein Fernsehen, so war stets das Publikumsinteresse groß. In den Jahren vor und nach
dem 2. Weltkrieg waren besonders drei Peuerbacher Persönlichkeiten im hiesigen Theaterschaffen
aktiv:
Schuldirektor Knoglinger, Kaufmann Fritz Kraus und Frau Cäcilia Henninger. Schillers „Kabale und Liebe“ und
„Gräfin Mariza“ waren Höhepunkte: es wurde in einem richtigen Theater mit Bühne, dem „Vereinsheim“ in der
Georg-von-Peuerbach-Straße gespielt.
In den Jahren von etwa 1950 bis 1978 gab es in Peuerbach keine Theateraktivitäten.
Die Neugründung der „Theatergruppe Peuerbach“ im Jahr 1978 war der Beginn einer Kulturinitiative,
die bis heute sehr erfolgreich Theater auf hohem Niveau anbietet.
Die Gründungsmitglieder 1978 waren:
Dr. Friedrich
Frau Cäcilie
Frau Maria
Frau Helga Standhartinger
Frau Roswitha Niedersüss
Mit den Gründungsmitglieder und zwölf weiteren Akteuren wurde am 25. und 26. November 1978 „Das Konzert“ von Hermann Bahr aufgeführt.Als Spielstätte fungierte damals und für viele zukünftige Jahre das Pfarrheim. Es war der Wille und die Entscheidung der Gründungsmitglieder, Theater auf „gehobenem Niveau“ anzubieten: " Bauerntheater " gab es und gibt es viele im Land. Und im neu entstandenen Fernsehen gab es ergänzend dazu die Löwingerbühne.
Hier eine Alternative anzubieten und auch einem kulturellen Bildungsauftrag Genüge zu tun, wurde zur Leitlinie der neu gegründeten Theatergruppe.
Die Leitung der „Theatergruppe Peuerbach“ hatte von 1978 bis 2005 Dr. Friedrich
Samhaber inne. 2008 wurde er von seinem Nachfolger Ernst Kraus zum Ehrenobmann vorgeschlagen und im Namen aller
Mitglieder ernannt. Dr. Friedrich Samhaber hat mit seinem unermüdlichen Einsatz und seinem reichen Wissen und Können eine überaus
fruchtbare Ära unseres Theaterschaffens geleitet:
Der „Jedermann“ 1981 in der Pfarrkirche und 1991 auf dem Platz vorm Schloss sind unvergessen; das
großartige Stück „Georg von Peuerbach“ schrieb er selbst und machte es zu einem der bemerwertesten Stücke
unseres Theaterschaffens. „Bunburry“, „Das Haus in Montevideo“, „Der eingebildete Kranke“, „Das Konzert“ sind weitere Beispiele
großartiger Aufführungen unter seiner Leitung, die Darstellern und Publikum viel Freude bereiteten.
„Meine Leiche, deine Leiche“, „Die Physiker“, „Außer Kontrolle“, "Blütenträume“, „Konfusionen“, „Der Gott
des Gemetzels“ sind Beispiele hervorragender Laien—Theaterkunst.2012 inszenierte Ernst
Kraus sein letztes Theaterstück. In Ferdinand Raimunds „Alpenkönig und Menschenpenfeind“ zeigte Ernst als
Regisseur, Bühnenbildner und Schauspieler noch einmal sein ganzes Können. Seine Darstellung des
Gutbesitzers „Rappelkopf“ bleibt unvergessen.
Ernst Kraus übernahm 2005 die Leitung der Theatergruppe Peuerbach. Selbst ein begnadeter Schauspieler und
Musiker, hatte er bis dato in vielen Rollen geglänzt. Insbesondere mit seinen Nestroy-Darstellungen hätte er auf jeder Bühne der
Welt auftreten können. Nun inszenierte er, führte Regie, entwarf Bühnenbilder, organisierte den Betrieb mittels EDV — und spielte
zusätzlich selbst auf der Bühne, die ihm die Welt bedeutete.
Der neue Name resultiert aus der schönen neuen Spielstätte im Melodium, dem modernen Zubau des Peuerbacher
Schlosses. Es begann eine neue, sehr abwechslungsreiche Theaterzeit — sowohl was die Stücke angeht als auch die
verschiedenen Regisseure und Regisseurinnen. Neben Ernst Kraus agierten Brigitte und Herbert Wiesinger, Manuela
Schlagintweit und Brigitte Stoderegger in leitender Funktion.
Er starb am 17. April 2013, nach langen Leidensmonaten, in denen er in bewundernswerter Weise mit
Tatkraft, Optimismus und Humor den letzten Akt seines reichen Lebens großartig meisterte.
Josef Wagner übernahm die Aufgabe, das „Peuerbacher Schlosstheater“ weiter zu führen. Als Chef der
Bühnentechnik schon Jahre wertvolles und unverzichtbares Ensemblemitglied, trägt er nun das Erbe der Gründer
weiter: Theater mit Niveau zu machen, als kultureller Beitrag und zur Freude der Akteure und des Publikums in unserem
schönen Peuerbach.