Lügen, Lust und Lacher im Melodium
Dass in Eugene Labiches Komödien alle einander aufwendig belügen und sich so in immer neue Kalamitäten verstricken, ist das eine. Das andere ist die Frage, warum sie das tun. Hat Anaïs in Der Florentinerhut, den sie morgens trug, im Fall einer Heimkehr ohne das Accessoire wirklich Angst vor der unberechenbaren Eifersucht ihres Gatten Beauperthuis? Hätte Fadinard nicht die Möglichkeit, seiner Verlobten die Anwesenheit der hutsuchenden Anaïs in seiner Wohnung einfach zu erklären? Will man schlichtweg ein moralisch möglichst gutes, leider möglichst falsches Bild von sich bieten? Da haben Labiche und sein "Übersetzer" H. C. Artmann einige Antworten wohlweislich dem Publikum überlassen.
Dass in Eugene Labiches Komödien alle einander aufwendig belügen und sich so in immer neue Kalamitäten verstricken, ist das eine. Das andere ist die Frage, warum sie das tun. Hat Anaïs in Der Florentinerhut, den sie morgens trug, im Fall einer Heimkehr ohne das Accessoire wirklich Angst vor der unberechenbaren Eifersucht ihres Gatten Beauperthuis? Hätte Fadinard nicht die Möglichkeit, seiner Verlobten die Anwesenheit der hutsuchenden Anaïs in seiner Wohnung einfach zu erklären? Will man schlichtweg ein moralisch möglichst gutes, leider möglichst falsches Bild von sich bieten? Da haben Labiche und sein "Übersetzer" H. C. Artmann einige Antworten wohlweislich dem Publikum überlassen.
Grandiose Substitution
Den Bräutigam Fadinard, der überall an die Zeuginnen seines ausgelassenen Vorlebens streift, mit einer Abgebrühtheit, die man schon Contenance nennen muss. Der gesellschaftliche Hindernislauf führt ihn durch ganz Paris und am Ende im eigenen Haus ans Ziel, das als Hochzeitsgeschenk des schwerhörigen Onkels die ganze Zeit bereitlag: Es ist, damit die Wahrung des Anscheins ehelicher Treue ermöglichend, dasselbe Hutmodell, den Fadinards Gaul an jenem Busch angeknabbert hat, hinter dem sich Anaïs vergnügt hatte.
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